Liebe*r Leser*in,
Willkommen zur ersten Ausgabe meines Newsletters! Ab sofort erhältst du hier jeden Monat eine kompakte Einordnung der wichtigsten Entwicklungen rund um Klimaresilienz und Gesundheit – verständlich aufbereitet und fachlich fundiert.
Warum ich diesen Newsletter starte? Weil diese Themen drängen und gute Orientierung gute Informationen braucht. Nach meinen Vorträgen werde ich oft gefragt, wo man sich am besten weiter auf dem Laufenden halten kann. Mit Temperatur und Taktik möchte ich genau das bieten: einen Überblick, Einordnung – und ab und zu auch einen Blick hinter die Kulissen meiner Arbeit. Wenn du mich schon einmal darauf angesprochen hast, dann ist dieser Newsletter genau für dich. Los geht’s.
Deine Andrea
Hoffnung für Deutschland?
Hoffnung für Deutschland gibt mir in diesem Monat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe – BBK. Im frisch überarbeiteten Ratgeber „Vorsorgen für Krisen und Katastrophen“ gibt es jetzt nicht nur Einkaufslisten für die Grundbevorratung, sondern erstmals auch konkrete Hinweise zum Verhalten bei Extremwetter. Ein kleines, aber wichtiges Signal dafür, dass die Realität der Klimakrise zunehmend ernst genommen wird.
Auch völlig neu ist ein Abschnitt zu Schutzräumen. In fast jedem Gebäude lassen sich Räume finden, die sich als Schutzräume eignen. Das war für mich neu und richtig hilfreich. Also schau dir die Broschüre an und bereite dich vor. Man kann sie übrigens auch kostenlos bestellen und als Weihnachtsgeschenk machen sie sich richtig gut. Wann sonst, haben wir Zeit diese wichtigen Themen mit unseren Liebsten zu diskutieren?
Hoffnung für die Welt?
Nicht ganz so hoffnungsvoll ist in diesem Monat mein Blick in die Welt. Dabei spreche ich nicht von der Klimakonferenz in Brasilien, sondern von einer Stadt, die besonders von den Folgen der Klimakrise und dem Missmanagement ihrer Regierung betroffen ist. Teheran, die Hauptstadt des Iran, erlebt aktuell die schlimmste Dürre seit mindestens 50 Jahren. Stauseen sind längst ausgetrocknet und Wasser wird rationiert. Sollte es nicht bald regnen, schließt der iranische Präsident sogar eine Evakuierung der 8-Millionen-Stadt nicht aus. Einen guten Überblick über die Lage bietet ein aktueller Tagesschau-Bericht.
Digitale Tools für die Zukunft
Im Rahmen der Fachwerkstatt des Deutschen Komitee Katastrophenvorsorge e.V. – DKKV habe ich in diesem Monat beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach darüber gesprochen, ab wann eine Hitzewelle eigentlich zur Krise wird. Bei der Fachwerkstatt treffen sich Vertreter*innen Aus Forschung, Behörden und Praxis der Katastrophenvorsorge, um gemeinsam aktuelle Themen zu diskutieren. Als bekennender Fan des DWD waren Vortrag und Fachwerkstatt mein absolutes Highlight des Monats, wie man an meinem strahlenden Gesicht auf dem Foto unschwer erkennen kann.
Die Wissenschaftler*innen beim DWD arbeiten kontinuierlich daran, Tools und Vorhersagemethoden zu entwickeln, die im Alltag wirklich nützlich sind. Relativ neu sind die Klimavorhersagen und -prognosen. Damit kannst du dir langfristige Entwicklungen über Wochen, Monate und sogar Jahre anzeigen lassen – inklusive einer Einschätzung der Zuverlässigkeit. Für alle, die Klimaanpassungsmaßnahmen planen oder umsetzen, ist das enorm hilfreich. Und für alle anderen ist es zumindest ein ziemlich faszinierendes Spielzeug (ich spreche aus Erfahrung).

Diese Technologie wird uns retten

Klimaanpassung lebt von Menschen, die kreativ denken und mutig ausprobieren. Mein Praxis-Highlight kommt in dieser ersten Ausgabe aus Stuttgart: Der Ecotrii ist ein bepflanzter Schirm, der Aufenthaltsqualität, Hitzeschutz, Artenvielfalt und praktische Funktionalität in einem verbindet. Die Elemente lassen sich als Sitzgelegenheit nutzen, sind leicht aufzubauen und können unkompliziert versetzt werden. Und das Beste: Hinter der Idee stehen mit Rosa Pöttinger und Miriam Köpf inspirierende Frauen, die ihre Vision einer klimafreundlichen Stadt in ein richtig gutes Produkt übersetzt haben. Mir fallen Tausend Möglichkeiten ein, wie der Ecotrii auf Schulhöfen, bei Sommer-Events oder in Stadtzentren genutzt werden könnten und ich freue mich richtig darauf irgendwann selbst auf einem Ecotrii zu sitzen.
Wer soll das bezahlen?
Gute Neuigkeiten für alle Kommunen in Baden-Württemberg: Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft hat das Förderprogramm KLIMOPASS neu aufgelegt. Über das Programm können nun erneut Mittel für investive Maßnahmen zur Klimaanpassung beantragt werden – eine wichtige Unterstützung für Städte und Gemeinden, die ihre Resilienz stärken wollen.
Klimaanpassung aus der Hölle
Willkommen in meiner persönlichen Lieblingskategorie – der Ort, an dem die Klimakrise besonders absurde Blüten treibt – und mein Katastrophen-Humor voll auf seine Kosten kommt… Diesmal geht es um Autos. Genauer gesagt: Um Autos, die im Kreis fahren.
Für den Großen Preis von Singapur hat die Rennleitung der Formel 1 zum ersten Mal den Hitze-Ernstfall ausgerufen. Bei extremer Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit wird die körperliche Belastung für die Fahrer schlicht zu hoch. Immerhin tragen sie mehrere Schichten feuerfester Kleidung, während sich die Cockpits während des Rennens auf bis zu 60°C aufheizen.
Im Hitze-Ernstfall sind alle Fahrer verpflichtet, Kühlwesten zu tragen. Das klingt sinnvoll – allerdings müssen dafür wirklich alle (!) Autos kurzfristig umgerüstet werden. Eine Maßnahme, die gleichzeitig notwendig und völlig absurd wirkt. Alternativ könnte man das Rennen natürlich absagen. Das wäre dann aber sicher um ein Vielfaches teurer als alle Autos umzubauen.
Mehr über diese bemerkenswerte Entwicklung findest du in einem aktuellen Spiegel-Artikel.
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